LOWA - Die Vereinigung der Firmen des Lokomotiv- und Wagonbaus (LOWA) entwarf 1950 einen einfachen, standardisierten zweiachsigen Straßenbahnwagen, den ET50, welcher in Werdau gebaut wurde. Dieser wurde in den nächsten Jahren zum Typ ET54 weiterentwickelt. In den Jahren 1954-1956 wurde der Typ ET54 auch in Gotha gebaut. Die nur fünf Wagen umfassende Serie des Typs ET55 stellt den Übergang vom Typ LOWA zur Typfamilie Gotha dar.


Gotha - Seit 1955 war der VEB Wagonbau Gotha alleiniger Hersteller von Straßenbahnen in der DDR. Der Waggonbau Gotha entwickelte ab 1957 den zweiachsigen T57, welcher die LOWA-Wagen ablöste. Bis 1960 wurden auch Zweirichtungsfahrzeuge gebaut, dann nur noch Einrichtungsfahrzeuge, weshalb auf das vorangestellte "E" bei der Typbezeichnung wieder verzichtet wurde. Ab 1962 wurde der verbesserte Typ T2-62 gefertigt, welcher mit geringfügig veränderter Inneneinrichtung ab 1964 in wenigen Exemplaren noch zum Typ T2-64 fortentwickelt wurde.
1959 wurde ein Gelenkwagen mit schwebendem Mittelteil in Einrichtungsausführung entwickelt, welcher zur Typfamilie G4 weiterentwickelt wurde.
Für die großen Betriebe Berlin, Magdeburg und Dresden wurden von 1958 bis 1964 Vierachs-Großraumzüge des Typs T4-62 gebaut. Alle Fahrzeuge kamen bis 1970 nach Berlin, wo sie die Typbezeichnung TDE erhielten.
Der Waggonbau Gotha hatte auf dem Reißbrett bereits einen sechsachsigen Gelenkwagen mit Jacobsdrehgestell fertig konstruiert, als 1967 die Fertigung von Straßenbahnen in der DDR aufgegeben werden mußte.
Für eine kurze Übergangszeit (1967-1969) wurden für die kleineren Betriebe Zweiachser nach den Plänen des T2-64 von Gotha unverändert von den TATRA-Werken in Prag unter der Typbezeichnung T2D gebaut.

Reko - Seit 1959 führte das Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Berlin-Schöneweide Hauptuntersuchungen und Rekonstruktionen für Zweiachser der Berliner Straßenbahn durch. Dabei entstand der Typ TE59 als Einrichtungsfahrzeug, welcher zum Typ TE64 weiter entwickelt wurde und später in deutlich geringerer Stückzahl der Typ TZ69 als Zweirichtungsfahrzeug. Es handelte sich insoweit um Rekonstruktionen, als dass altbrauchbare Teile wie Motoren, Radsätze weiter verwendet wurden. Der "Rest" war neu.
Nach der Einstellung der Produktion von Zweiachsern durch TATRA im Jahr 1969 benötigten die kleineren Betriebe der DDR weiterhin Zweiachser. Bis 1975 baute das RAW Schöneweide "echte" Neufahrzeuge, die nur noch buchmäßig Rekonstruktionen waren. Der Typ TE70 wurde für Normalspurbetriebe, die Typen TE70/1 und TZ70/1 (Zweirichtungsfahrzeuge) wurden für Meterspurbetriebe gebaut.

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