Konstal (Polen)
Ab 1945 wurden Straßenbahnwagen ausschließlich bei den Konstal-Werken in Chorzów, ehedem Waggonfabrik Königshütte, hergestellt. Nach den Plänen des deutschen Kriegsstraßenbahnwagens (KSW) wurden ab 1948 der Typ N und der mit veränderten Formen versehene Typ N1 hergestellt. Nur zu diesen Typen wuden auch zugehörige echte Beiwagen gebaut.
Ab 1958 wurde die dem T2 von TATRA ähnliche Typfamilie 13N (vierachsiger Großraumwagen) vor allem nach Warszawa ausgeliefert. Unterarten waren etwa der Typ 13NS mit verändertem Schaltwerk oder der Typ 13 NSD ohne Führerstand als Beitriebwagen. Analog zur Entwicklung des TATRA-K2 wurden gegen Ende der 1960er Jahre sechsachsige Gelenkwagen 102N in Regelspur, sowie 802N in Meterspur zur Verfügung gestellt. Später wurden die Stirnfronten verändert, der neue Typ wurde als 102Na/802Na bezeichnet.
Ab etwa 1977 wurde ein Großraumwagen mit modernem Wagenkasten und verbesserter Stromversorgung ausgeliefert, in etwa mit dem T6 von TATRA vergleichbar, aber doch eine echte Eigenentwicklung. Diese Typfamilie erhielt die Bezeichnung 105N/805N, je nach Spurweite. Auch hier entstanden diverse Unterfamilien. Es gibt bei der Bezeichnung ab der Typfamilie 102/802 keinen Unterschied, ob die Ziffern vor oder hinter dem Buchstaben N stehen.

TATRA (Tschechien)
Nach dem zweiten Weltkrieg entstand TATRA, genauer CKD/TATRA, als Nachfolger der Waggonfabrik Ringhoffer in Prag-Smichov. Aus den USA wurde eine Lizenz für den Bau von PCC-Technik erworben. Im Jahr 1951 wurde dann der Typ T1 (T für "tramwaj") gebaut und in geringer Stückzahl in die damalige UdSSR sowie nach Polen exportiert.
1955 erschien der längere und breitere Nachfolgetyp T2, welcher Grundlage aller tschechischen Straßenbahnbetriebe wurde. In die UdSSR wurden etwa 400 Fahrzeuge exportiert.
Der weiterentwickelte, ab 1960 angebotene Typ T3 wurde das am meisten verbreitete Straßenbahnfahrzeug der Welt! Über 13000 Wagen wurden gebaut und in großen Stückzahlen exportiert. Bei dieser Gelegenheit wurden kleinere Bauartunterschiede durch Länderkennungen als Suffix kenntlich gemacht. Der T3D war für die damalige DDR, T3YU für das damalige Jugoslawien, T3SUCS für die UdSSR.
Probeweise wurde eine sechsachsige Gelenkversion des T3 als Typ K2 konstruiert und ab 1964 an einige tschechische Betriebe ausgeliefert.
Ausschließlich für die DDR wurde eine für Beiwagenbetrieb geeignete und nur 2,20 Meter breite Version des T3 als T4D mit dem zugehörigen Beiwagen B4D ausgeliefert.
1972 wurde ein neuer vierachsiger Gelenkwagen mit einem moderneren Design und einigen technischen Verbesserungen als KT4 (mit Suffixen) ausschließlich für den Export, insbesondere für die DDR ausgeliefert und erreichte beachtliche Stückzahlen.
Der Typ T5, genauer T5C5, ist im Prinzip ein gekürzter KT4 ohne Gelenk und wurde nur an Budapest ausgeliefert. Seit diesem Zeitpunkt gibt die letzte Ziffer der Typbezeichnung die die zwei Meter übersteigende Fahrzeugbreite in Dezimetern an. Der T5C5 ist also 2,50 Meter breit.
1986 entstand dann ein als Zweirichtungswagen ausgelegter Doppelgelenkwagen, der KT8D5. Bis 1993 wurden nur etwa 150 Exemplare an tschechische und slowakische Betriebe abgegeben. Erst als Gebrauchtwagen sind die KT8 auch nach Ungarn und Deutschland gekommen.
Seit 1988 wird der auch nach westlichen Maßstäben moderne Typ T6A5 angeboten, der als schmalerer Typ T6A2 auch in Deutschland eingesetzt wird.
Der teilweise niederflurige mit modernster Elektronik ausgestattete, für einen Achtachser mit 26,20 Metern Länge eher kurze RT6N1 hat die Serienreife nicht erreicht.
CKD/Tatra ist am 28.01.2000 in Konkurs gegangen.

... wird fortgesetzt ...